Keimen von Getreide, Hülsenfrüchten und Saaten

Keime und Sprossen versorgen uns mit wertvollen Vitalstoffen zu jeder Jahreszeit und sind eine wertvolle Ergänzung auf unserem Speiseplan.

 

Zum Keimen von Getreide werden die Körner über Nacht (ca. 12 Stunden) in kaltem Wasser in einem Keimglas*) eingeweicht. Am nächsten Tag Wasser abgießen und abspülen und bei Zimmertemperatur verkehrt zum Abtropfen aufstellen. Alle 12 Stunden werden die Sprossen kalt gespült. Dieser Vorgang dauert ca. 2-3 Tage bis die Keime ca. 2mm lang sind. Wenn sie dann nicht sofort gegessen werden, im Kühlschrank aufbewahren, damit die Keime nicht so schnell weiterwachsen.

 

Auf dieselbe Art können Hülsenfrüchte (z.B. Linsen, Kichererbsen, Mungobohnen, Adzukibohnen, Erbsen) angekeimt werden.

 

Keimlinge können mit Salat gemischt werden oder als Frischkost-Einlage in einem erhitzten Gemüsegericht oder einer Gemüsesuppe gegessen werden. Die Keimlinge aber nicht kochen, um die wertvollen Inhaltsstoffe zu erhalten!

 

Das Keimen von Hirse, Sesam, u.a. geht schneller und bedarf einer kürzeren Einweichzeit, Sonnenblumenkerne und Buchweizen müssen nur abspült werden.

 

*) Keimgläser besitzen einen Deckel mit Siebeinsatz. Diese können verkehrt aufgestellt werden und das überschüssige Wasser kann abtropfen.

Wenn man kein Sprossenglas hat, über ein Honigglas ein Stück Gardinenstoff oder Gaze mit einem Gummiring befestigen. Das Glas ebenfalls verkehrt schräg zum Abtropfen aufstellen. Es soll Luft zirkulieren können und das Wasser soll abrinnen können.

 

Zum Ziehen von Sprossen verwendet man besser eine Keimschale oder Kressesieb, da die jungen Pflänzchen so schön gerade in die Höhe wachsen und zum Verzehr leicht abgeschnitten und von den Wurzeln getrennt werden können. In einem Keimglas würde sich aus den Pflänzchen und den Wurzeln ein Knäuel bilden.

 

Alternativ kann auch eine Tonschale mit saugfähigem (Baumwoll-)Vlies verwendet werden. Die Samen voreinweichen (außer ** siehe unten - diese ohne Einweichen auf dem Vlies verteilen), darauf verteilen und regelmäßig mit einem Wasserzerstäuber benetzen. Die Samen dürfen nicht austrocknen und das Vlies darf nicht zu nass sein, um Schimmel zu vermeiden.

 

**Kressesamen, Senf-, Leinsamen, Rettich-, Bockshornklee-, Rucola-, Radieschen-, Rotklee-, Alfalfasamen müssen nur befeuchtet werden.

 

Sprossen können auch in Erde in einer Tonschale gezogen werden. Eventuell müssen nach dem Abschneiden Erdreste abgespült werden.