Artspezifische Milch

Jedes Säugetier (der Mensch gehört zu den Säugern) erzeugt seine eigene Milch für seine Art in seiner spezifischen Zusammensetzung. Der artspezifische Unterschied liegt in der Eiweißzusammensetzung (arteigene Kombination von Aminosäuren) und der Eiweißmenge. Die eigene Milch dient jedem Säugetier zur von Natur aus vorgesehenen Entwicklung der betreffenden Spezies - also die Muttermilch für die Entwicklung des Menschenbabys, die Kuhmilch für die Entwicklung des Kalbes, etc.

 

Der Mensch ist der einzige Säuger, der Milch von einer anderen Spezies verzehrt. Viele Säuglinge reagieren beim Übergang auf Tiermilch mit Krankheitserscheinungen wie Hautausschläge, Schwellung und Vergrößerung der Schleimhäute (Polypen, Halsentzündungen, Bronchitis) und Lymphdrüsen (z.B. Mandeln) – „lymphatische Kinder“, höhere Infektanfälligkeit, Durchfälle oder Verstopfung.

 

Auf Kosten der Tiere

Durch das Melken wird eine Kuh ihr ganzes Leben zur Milchproduktion gezwungen, das Kalb muss dafür die Muttermilch und Mutterliebe entbehren. Das Klagen der Kühe

Pasteurisierte Milch - Denaturiertes Eiweiß

Im Moment der Gewinnung befindet sich die Milch bei 38°C in ihrem natürlichen Zustand. Jede Veränderung der chemischen und physikalischen Umweltfaktoren, insbesondere der Temperatur hat Auswirkungen auf das Gleichgewicht dieses hochkomplexen biologischen Systems.

 

Die jahrhundertelang gepflogene Geruchsprobe der Milch wurde in den 60-70er Jahren aufgegeben. Die Pasteurisierung der Milch geschieht bei 80°C. Meist wird die Milch homogenisiert (= Zertrümmerung der Fettkügelchen unter hohem Druck), wodurch sich das Fett gleichmäßig in der Milch verteilt und das Aufrahmen verhindert wird. Gefordert werden lange Haltbarkeit, gute Transport- und Stapelfähigkeit, industrielle Normierung. 1963 war die Geburtsstunde der H-Milch (Haltbarmilch) – Ultrahocherhitzung auf 150°C. Durch diesen Vorgang werden sämtliche Vitalstoffe der Milch zerstört.

 

Eiweiß denaturiert bei 42°C. Es entstehen Eiweißstrukturen, die für unseren Organismus nur mehr zum Teil nutzbar, zum Teil sogar unverwertbar sind und eine starke Belastung darstellen. Vom Denaturierungsgrad der "länger frisch" und Haltbarmilch ganz zu schweigen.


Die heutige industriell gewonnene, mechanisch und thermisch geschädigte Milch und Produkte daraus, bereiten vielen Menschen gesundheitliche Probleme. Kuhmilch wird sehr häufig auch nicht vertragen. Ein gestörter Eiweißstoffwechsel verursacht durch artfremdes Eiweiß ist die Folge und trägt zur Entstehung von Eiweißspeicherkrankheiten (Dr. Lothar Wendt) wie die Erkrankungen des Bewegungsapparats (Rheuma, Bandscheibenvorfall, Arthrosen, Arthritis, Gicht), sog. Allergien und Intoleranzen, Haut- und Schleimhauterkrankungen, Neurodermitis, Infektanfälligkeit („Erkältungen“), Arteriosklerose (Gefäßverkalkung), Thrombosen, Herzinfarkt bei. Die winzigen Fettkügelchen der homogenisierten Milch können vorzeitig die Darmwand passieren und in die Blutbahn gelangen.

 

Zusätzliche Belastungen

Für die europäischen Hochleistungskühe werden Futtermittel aus der Dritten Welt importiert. Dort werden Pestizide, Pilzgifte und Chemiedünger verwendet, die keine europäische Behörde kontrollieren kann. Mit dem Futter werden gleich „vorbeugend“ Antibiotika verfüttert. Die gesetzlichen Wartezeiten werden häufig nicht eingehalten. In der Milch werden Arzneimittelrückstände nachgewiesen. 

Die Anstriche der Silos enthalten Weichmacher, Stabilisatoren, polychlorierte Biphenyle – PCB – hochgiftig!

Rückstände von Reinigungsmitteln der Großmolkereien (Natriumhydroxyd, Trinatriummonophosphat, Phosphorsäure, Tenside, Chlor, Jod und Ammoniumverbindungen) belasten unsere Gesundheit zusätzlich.

Zur Konservierung der Milchprodukte (wie übrigens auch der Back- und Wurstwaren) wird massenhaft die geruchlich und geschmacklich nicht wahrnehmbare Sorbinsäure (E200) verwendet. Eine Langzeitwirkung im menschlichen Organismus ist nicht erforscht. „Das allergene Potential wird als gering eingestuft. Sie kann jedoch in seltenen Fällen allergieauslösend wirken und als Säure Schleimhäute oder Haut von sehr empfindlichen Personen reizen.“ (Wikipedia)

 

Wie es zur Pasteurisierung kam

Anfang des 20. Jhdt. wurden durch Louis Pasteur und Robert Koch die Bakterien entdeckt. Damals bestand aufgrund verdreckter Ställe der Verdacht auf die Verbreitung von Typhus, Tuberkulose, Diphtherie, Cholera, Scharlach. Jedes 5. geschlachtete Rind wies Tuberkulose auf. Deshalb schrieb das Reichsmilchgesetz 1930 die Pasteurisierung vor – Erhitzung auf 80°C.

1937 wurde am 11. Weltmilchkongress in Berlin festgelegt, dass die Pasteurisierung der Milch beibehalten würde bis die Verhältnisse am Orte der Milcherzeugung den hygienischen Vorschriften entsprächen. Eine laufende Überwachung des Gesundheitszustandes der Milchtiere vorausgesetzt, sollte dann wieder zur Rohmilchversorgung übergegangen werden, denn man wusste damals bereits, dass die Rohmilch ein ungleich höherwertiges Lebensmittel war, als die pasteurisierte Milch.

Die Pasteurisierung wurde als Not- und Übergangslösung angesehen.

Bis heute wurde der Pasteurisierungszwang trotz peinlich sauberer Ställe und Hygiene nicht aufgehoben. Warum wohl?

 

Das Milchgeschäft mutierte zum Big Business

Durch den Pasteurisierungszwang wurden die Ab-Hof-Verkäufe und die kleinbäuerlichen Betriebe im Laufe der 2. Hälfte des 20. Jhdt. ausgehebelt. Immer weniger Betriebe erzeugten immer mehr Milch. Das Milchgeschäft mutierte zum Big Business. Mit Ausnahme der Vorzugsmilch (Rohmilch) ist die Selbstvermarktung von Milch heute verboten. Großmolkereien haben heute ein Monopol auf dem Milchverkauf.


Die Riesen-Milchüberschüsse machen eine massive weltweite Exportpolitik notwendig. Amerikanische Gentechniker vermarkten seit 1994 das Hormon BST zur Erhöhung der Milchleistung. Wachstumsfördernde Hormone werden in den Kuhställen schon lange eingesetzt.

1968 gab eine Kuh ca. 3700 l pro Jahr
Heute erzeugen Turbokühe über 40.000 l pro Jahr = 115 l/Tag
Zur Stützung dieser Hochleistung ist ein wachsender Bedarf an Technik sowie chemische, biologische und pharmazeutische Mittel notwendig.
 
1985 gab es allein in der BRD 5,8 Millionen Kühe die von 5000 Bullen, abstammend von 5 Linien, künstlich besamt werden. Zum heutigen Stand habe ich leider keine Zahlen - die Situation hat sich jedenfalls nicht "zurück zur Natur" entwickelt.

An vorderster Stelle der Prioritätenliste stehen die wirtschaftlichen Interessen. Unsere Gesundheit steht für die Wirtschaft an letzter Stelle.