GLUTENUNVERTRÄGLICHKEIT UND ZÖLIAKIE

Es ist ein Irrtum zu glauben, das Gluten mache uns krank. Das würde die Getreidearten Weizen, Dinkel, Roggen, Emmer, Einkorn, Kamut, Gerste, Hafer, Triticale und Grünkern betreffen. Dennoch vertragen manche Menschen heute Getreide schlecht oder sind sogar schon an Zöliakie erkrankt.

 

Die Menschen ernähren sich seit Jahrtausenden vom Getreide. Vor ca. 10.000 Jahren begannen die Menschen samentragende Gräser zu kultivieren, woraus das "Getreide" entstand. Getreide ist eine wichtige Nahrungsgrundlage, da es fast alles enthält, was wir zur Ernährung brauchen. Seit Tausenden von Jahren wird Brot gebacken. Seit ca. 50 Jahren werden wir dick vom Brot, seit ca. 10 Jahren oder weniger werden wir krank vom Gluten? Wie kommt das?

 

Zum einen hat der Weizen vor ca. 50 Jahren den Roggen bei uns in Mitteleuropa als Brotgetreide abgelöst. Er ist nun das bei uns am häufigsten verwendete Brotgetreide, obwohl er erst vor einigen Jahrzehnten an unser Klima adaptiert worden ist - d.h. man hat durch Züchtungen und Kreuzungen schließlich einen Weizen (ursprünglich aus Ägypten) erhalten, der unserem Klima standhält.

 

Weiters hat man versucht, ein Korn zu züchten, das möglichst ergiebig ist, bei dem also der Stärkekern möglichst groß ist und man dadurch mehr weißes Mehl erhält. Darüber hinaus wird seit einigen Jahrzehnten fast ausschließlich geschältes Korn verwendet, d.h. Mehl (oder Produkte daraus), das keine Schalenanteile und die darin enthalteten Vitalstoffe mehr enthält. Solche Getreideprodukte machen krank aufgrund des dadurch entstehenden Vitalstoffmangels.

 

Es geht also darum, wieder naturbelassenes GANZES Getreide - also VOLLKORN zu essen und nicht entwertetes Mehl aus dem Stärkekern des Getreides, das in unserem Organismus ein Vitalstoffdefizit verursacht. Achtung bei "Vollkornmehl" im Handel.

 

Dieses Vitalstoffdefizit wird noch verstärkt durch den Fabrikzucker. Auch der ist ein isoliertes Kohlenhydrat, das sämtlicher Vitalstoffe, die einmal in der Zuckerrübe oder im Zuckerrohr enthalten waren, entbehrt.

 

 

Das was seit dem Industriezeitalter anders ist, ist einerseits, dass das Getreide geschält wird und die wichtigen Vitalstoffe (Mineralstoffe, Vitamine, Spurenelemente, Enzyme, ungesättigte Fettsäuren, Aromastoffe und Faserstoffe) mit der Schale und mit dem Keim entfernt werden. Diese sind aber zur Verwertung und zum vollständigen Abbau des Zuckers, in den die Stärke im Zuge der Verdauung umgewandelt wird, unbedingt notwendig.

 

 

 

Da sogenannte Auszugsmehle ein Hauptbestandteil der Nahrung der meisten Menschen sind, häufig ergänzt durch Fabrikzucker, der nicht nur in Süßspeisen, sondern in vielen industriell hergestellten Nahrungsmitteln enthalten ist, leiden all diese Menschen unter einem Vitalstoffmangel.

 

VITALSTOFFMANGEL macht krank.

 

Die industrielle Broterzeugung muss heutzutage schnell gehen. Dies geht auf Kosten der Bekömmlichkeit des Brotes. Früher dauerte das Herstellen von Brot 2-3 Tage (eventuell sogar länger) - dies heißt in der Bäckersprache "lange Teigführung". Einzelne Bäcker stellen ihr Brot heute noch nach diesem Verfahren her. Diese muss man aber leider suchen wie die "Nadel im Heuhaufen". Kaum ein Bäcker und schon gar nicht die großen Industriebetriebe können dem Teig die Zeit geben, die er braucht, um die geschmackgebenden Milchsäurebakterien und ensprechenden Enzyme für die Bekömmlichkeit zu entwickeln. Für den fehlenden Geschmack und die schnelle Gärung in kurzer Zeit wird mit Chemie nachgeholfen.

 

ZÖLIAKIE

Tatsächlich ist das Verdauungssystem mancher Menschen durch die industriell entwertete Nahrung bereits so geschädigt, dass sie das im Getreide enthaltene Gluten (Klebereiweiß) nicht mehr verdauen können. Dieser Schaden - Zöliakie genannt - ist aber nicht durch das Gluten entstanden, sondern durch den Vitalstoffmangel, den vitalstoffarme Ernährung in unserem Organismus verursacht.

 

Da unser Organismus stets auf Heilung ausgerichtet ist, ist auch dieser Schaden kein unabdingbares Schicksal. Der geschädigte Dünndarm kann sich durch anfangs Vermeidung glutenhaltiger Getreidesorten und Umstellung auf VITALSTOFFREICHE VOLLWERTKOST wieder regenerieren, sodass später auch Brotgetreide wieder gegessen werden kann.

 

Vitalstoffreiche "Pseudogetreide", die von Zöliakie-Erkrankten Menschen gegessen werden können, sind Hirse, Buchweizen, Reis, Mais, Amaranth und Quinoa. Sie enthalten kein Klebereiweiß (Gluten), sind aber daher allein auch nicht backfähig. Brot kann aber mithilfe eines speziellen Mais-Backferments daraus hergestellt werden.

 

Abgeraten sei unbedingt von glutenfreiem Mehl aus ursprünglich glutenhaltigen Getreidesorten (z.B. Dinkel), das im Handel erhältlich ist. Denn dieses kann nur über starke industrielle Verarbeitung entstehen, die die Vitalstoffe zerstört.

 

Im Übrigen ist der Vitalstoffmangel die Hauptursache ALLER heutigen ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten.

 

80% aller Krankheiten sind ernährungsbedingt!